Das Insektensterben ist in aller Munde, seit die Krefelder Forscher des Entomologischen Vereines ihre Studie aus dem Jahr 2013 veröffentlicht haben, die eine Vielzahl Messpunkte in Deutschland seit 1989 umfasste. Das erschreckende Ergebnis ein Rückgang der Biomasse von Insekten um rund 77–80 %, das selbst in Schutzgebieten!

Besonders betroffen die wichtigen Bestäuber, also Bienen, Schmetterlinge und Schwebefliegen. Insekten bilden die Grundlage unseres Ökosystems und schließlich auch der Agrarwirtschaft. Die Auswirkungen lassen sich dabei in ihrer Trageweite erst erahnen, wie das gleichzeitige Vogelsterben zeigt. Abgesehen davon alleine die Ökosystemdienstleistung der Bestäuber wird vom Bundesamt für Naturschutz auf 153 Milliarden Euro pro Jahr eingeschätzt.
Die Ursachen sind natürlich vielfältig: Monokulturen, der Verlust von Naturflächen, Zerstückelung der Populationen, aber auch ohne Frage der massenhafte Einsatz von Pestiziden und Herbiziden. Daher die Populationen entlasten bevor der „Point of no return“ erreicht wird und unwiederbringlich weitere Artenvielfalt verloren geht.

Es wird also Zeit eine größere Debatte über eine alternative Agrarwirtschaft anzuregen. Wege von Monokulturen zu vielfältigeren Systemen. Es gibt viele gute Ideen, die von klassischen Ideen wie Biolandbau bis Agrarökologie oder Permakulturen verlaufen. Im Kern steht hierbei für Uns auch eine große Chance hin zu einer weniger gesundheitlich schädlicheren Landwirtschaft und Ernährung, einer Verbesserung von Böden und Gewässern und neue Chance für das Ländliche, denn eine gute Agrarwende muss im Kern den Drang zu Megafarmen und zum Höfesterben umkehren. Die Lebenssituation der Bauern muss hierbei genauso beachtet werden, wie der Schutz der Umwelt. Nur ist eine Agrarwirtschaft die auf Größe, Konkurrenz, Ausbeutung und Raubbau abzielt für keine der beiden Seiten das Richtige.

 

https://www.nabu.de/news/2017/10/23291.html

https://www.bfn.de/…/bluetenb…/oekosystemdienstleistung.html


Christian Kaiser

Sprecher der GJE